Warum wir uns für besonders schutzbedürftige Geflüchtete einsetzen
Du wunderst dich vielleicht, warum sich eine Eisfirma mit Geflüchteten beschäftigt. Das ist eine gute Frage und durchaus berechtigt. Für eine gewöhnliche Eisfirma würde das sicherlich nicht viel Sinn machen.
Aber wir sind ja keine gewöhnliche Eisfirma ;-)
Ben & Jerry's ist seit der Gründung im Jahr 1978 der Meinung, dass Unternehmen als Teil der Gesellschaft zu wichtigen Fragen eine Haltung haben und für diese auch einstehen sollten. Besonders wenn es um Menschenrechtsfragen geht, engagieren wir uns seit Jahren – beim Klimaschutz bis hin zur Ehe für alle. Bei all unseren Engagements unterstützen wir deshalb Initiativen, die sich besonders für eine gerechtere Gesellschaft einsetzen und gerade bei der europäischen Flüchtlingssituation sehen wir eine ganze Ladung Ungerechtigkeiten.
Denn stell’ dir vor, du musst dein Zuhause verlassen, ohne zu wissen, ob du jemals wiederkommst. Für viele von uns, und für dich wahrscheinlich auch, unvorstellbar, oder? Doch so ergeht es momentan 65,6 Millionen Menschen weltweit. Dazu zählen auch 1,2 Millionen Menschen, die besonders schutzbedürftig sind. Für unbegleitete Kinder, alte und kranke Menschen oder Personen mit Behinderungen ist die Flucht nicht nur unvorstellbar schwierig sondern auch besonders gefährlich. Das kann niemanden kalt lassen.
Deshalb erheben wir gemeinsam mit IRC Deutschland unsere Löffel für das Union Resettlement Framework – ein Gesetzesentwurf, der momentan im Europaparlament verhandelt wird und sichere Fluchtrouten für besonders schutzbedürftige Geflüchtete ermöglicht. Mit deiner Hilfe kann Europa mehr Verantwortung übernehmen.
Was muss sich ändern?
Menschen fliehen vor Gewalt und Verfolgung aus ihren Heimatländern und haben dabei nur wenige Optionen. Viele kommen in einem Nachbarland in notdürftigen Flüchtlingsunterkünften unter, wo sie schlecht versorgt werden, täglich der Gefahr von Missbrauch und Gewalt ausgesetzt sind und dabei in einem ständigen Zustand der Ungewissheit leben. Andere schließen sich Schleusern an und riskieren ihr Leben auf einer gefährlichen Reise, zum Beispiel über das Mittelmeer. Nur eine sehr kleine Anzahl besonders schutzbedürftiger Geflüchtete werden in ein Resettlement Programm aufgenommen, also in ein Land gebracht, in dem sie angemessen versorgt und in Sicherheit leben können.
Im Jahr 2016 wurden knapp unter 14.000 Menschen durch ein Resettlement Programm nach Europa gebracht. Allerdings gibt es schätzungsweise knapp 1,2 Millionen Menschen, die von der UNHCR als besonders schutzbedürftig eingestuft werden und unsere Hilfe dringend benötigen. Die EU müsste viel mehr Resettlement-Plätze schaffen und pro Jahr knapp über 100.000 Personen auf diesem Weg aufnehmen um die größte Not zu lindern.
Was können wir also tun? Am Ende geht es darum, die Konflikte zu lösen, die überhaupt dazu führen, dass Menschen flüchten müssen. Doch bis das geschieht brauchen wir einen europäischen Plan, der langfristig das Resettlement besonders schutzbedürftiger Geflüchtete koordiniert. Diesen Plan gibt es bisher nicht. Das muss sich ändern.
Was würde dieses neue Resettlement Gesetz bewirken?
Die Unterzeichnung des Union Resettlement Frameworks wäre ein Schritt in die richtige Richtung, ein notwendiges Zeichen europäischer Solidarität und ein Symbol jener Werte, die wir hochhalten möchten! Resettlement bietet den besonders Schutzbedürftigen eine sichere Fluchtroute und die Möglichkeit sich ein einem sicheren Land eine Zukunft aufzubauen.
Es ist nur ein Teil des Puzzles – aber ein großes Teil, das einen unglaublichen Unterschied im Leben besonders schutzbedürftiger Menschen machen würde.
Eine historische Möglichkeit für Europa
Unsere Petition zu unterschreiben geht viel schneller, als einen Becher deiner Ben & Jerry’s Lieblingssorte zu verputzen. Also lasst uns ein klares Zeichen senden, dass wir das „Resettlement-Gesetz“ unterstützen und die Politik verändern wollen. Mach mit und lade auch deine Freunde ein, mitzumachen! Deine Stimme zählt. Je mehr Menschen wie du, die Petition unterzeichnen, umso größer wird unsere Wirkung gegenüber den Abgeordneten des Europäischen Rates. Damit wächst die Chance, dass das „Resettlement-Gesetz“ noch dieses Jahr in Kraft tritt – bindend für alle Mitgliedsländer der EU.