Was ist Resettlement und warum ist es so wichtig?
Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es nicht mehr so viele vertriebene und geflüchtete Menschen auf unserem Planeten. Die jüngsten Zahlen der Vereinten Nationen verweisen auf über 65 Millionen Menschen, das ist mehr als die gesamte Bevölkerung Großbritanniens! Das kann niemanden kalt lassen.
Ihr habt wahrscheinlich schon viel über Geflüchtete diskutiert und überlegt, wie wir diese komplexe Herausforderung meistern können. Genauso geht es uns auch – und eine Lösung zu finden ist alles andere als einfach. Aber irgendwo muss man ja anfangen und es gibt konkrete Ideen, wie die Situation von besonders schutzbedürftigen Geflüchteten entscheidend verbessert werden kann. Und zwar so:
Die Europäische Union diskutiert gerade einen gemeinsamen Rahmen für Resettlement, ein Gesetz zur sicheren Neuansiedlung tausender besonders schutzbedürftiger Geflüchteter. Wir wollen durch E-Mails an die Abgeordneten im europäischen Parlament ein lautstarkes Signal nach Brüssel schicken, damit EU-Staaten sich zukünftig verpflichten, einer Mindestanzahl von besonders schutzbedürftigen Menschen ein sicheres Zuhause zu bieten.
Was genau ist Resettlement und für wen gilt es?
Wer sind besonders schutzbedürftige Geflüchtete? Die Vereinten Nationen klassifizieren z.B. Schwangere, unbegleitete Minderjährige, Menschen mit schweren Behinderungen oder Überlebende von Folter und Gewalt als besonders schutzbedürftig. Resettlement ist für diese Menschen die letzte Hoffnung darauf, ihr Leben in einem sicheren Land wieder aufzubauen. Denn es ist ihnen vor Ort nicht möglich, sich zu integrieren oder zurück in ihre Heimat zu gehen. Durch Resettlement finden Schutzbedürftige Zuflucht und können sich nachhaltig in einer neuen Heimat integrieren. Sobald die Geflüchteten ein neues Zuhause haben, werden Behörden vor Ort eingebunden, um sie zu unterstützen, ob es darum geht, die lokale Sprache zu erlernen, eine Arbeit zu finden, oder Kinder in Schulen zu integrieren.
Wie funktioniert das genau?
Resettlement ist nicht die Lösung der Flüchtlingskrise, aber ein notwendiger Beitrag, den Europa leisten kann und muss! Es lässt sich belegen, dass die Aufnahme von Geflüchteten sowohl Geflüchteten als auch den Aufnahmeländern soziale und wirtschaftliche Vorteile bietet. In der Regel funktioniert der Prozess folgendermaßen:
Schritt 1: UNHCR (das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen) identifiziert besonders schutzbedürftige Geflüchtete, die für ein Resettlement in Frage kommen.
Schritt 2: Die UN leitet die Liste von Personen, die für eine Umsiedlung in Frage kommen, an die entsprechenden Regierungen weiter und schlägt eine Neuansiedlung vor.
Schritt 3: Entsprechende Regierungsstellen begutachten die Vorschläge und prüfen eine Neuansiedlung.
Schritt 4: Sobald Geflüchtete für die Neuansiedlung ausgewählt werden, wird die sichere Einreise gewährleistet, ein Zuhause zur Verfügung gestellt und die Integration auf lokaler Ebene nachhaltig betreut.
Klingt doch super! Was muss sich ändern?
Zurzeit bieten mehrere europäische Länder unterschiedliche Resettlement-Programme an, aber die Anzahl der umgesiedelten Menschen in Europa ist peinlich niedrig. In den Jahren 2016 und 2017 nimmt Deutschland insgesamt 1.600 besonders schutzbedürftige Geflüchtete auf. Denkt man an die Bevölkerungsgröße und den Reichtum Deutschlands, ist das zu wenig, finden wir! Zusammen mit unserem Partner, dem International Rescue Committee (IRC), fordern wir Europa deshalb dazu auf, das Gesetz zu verabschieden und in den nächsten fünf Jahren mindestens 108.000 Flüchtlinge pro Jahr umzusiedeln.
Was kannst du tun?
Mit nur EINER E-Mail an deinen Abgeordneten in Brüssel können wir zur Verabschiedung eines Gesetzes beitragen, das besonders schutzbedürftige Geflüchtete in Sicherheit bringt. Das ist natürlich nicht die Lösung dieser vielschichtigen Herausforderung. Aber es ist eine geeinte europäische Maßnahme, ein wichtiges Signal der europäischen Bevölkerung und ein guter Anfang! Verwende JETZT das untenstehende Formular, um aktiv zu werden und teile es mit deinen Freunden und Familie. Je mehr Stimmen sich für die Gesetzgebung aussprechen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie einen Unterschied im Leben von Geflüchteten bewirkt!