6 (fast) Skandale bei Ben & Jerry’s
Es ist (fast) skandalös!
Wir sind ganz normale Menschen hier bei Ben & Jerry's und wissen, dass niemand perfekt ist. Manchmal verquatschen wir uns während unser Pint in Seelenruhe vor sich hin schmilzt oder bekleckern unser Lieblingsshirt mit Eis...das gehört halt irgendwie dazu.
Und dann gibt es wiederum Skandale, die uns im Innersten erschüttern. Oder die uns zumindest so umhauen, dass wir auf dem Boden liegen vor Lachen. So wie diese sechs Geschichten aus unserer bunten Vergangenheit:
1978: Eine Firma zu Gründen ist Schwieriger als man Denkt
Als unsere Gründer den ersten Ben & Jerry’s Scoop Shop in einer umgebauten Tankstelle in Burlington, Vermont, eröffneten, waren sie totale Grünschnäbel in der Geschäftswelt. Sie schreiben dazu in ihrem 1997 tell-all book, “Es lief alles ausser Kontrolle. Wir stellten unsere Freunde ein um uns dann danach den Kopf darüber zu zerbrechen wie wir sie eigentlich führen sollten und unsere Buchhaltung war im Grunde ein Blatt Papier in Ben's Hosentasche. Wir hatten eine Menge Spaß, aber wir waren nicht gerade die besten Geschäftsmänner." Beim ersten Free Cone Day wollten sich Ben und Jerry bei ihren Fans dafür bedanken, dass sie es geschafft hatten, das erste Jahr zu überleben...das war nicht gerade leicht! Am Ende haben sie es aber doch gepackt und 1987 gab es bereits 41 weitere Scoop Shops.
1984: What’s The Doughboy Afraid Of?
Im Jahr 1984 (das Jahr, in dem z.B. Ghostbusters Premiere feierte) versuchten Ben and Jerry ihre Pints an Supermärkte im ganzen Land zu verkaufen. Allerdings war der Kampf um die Kühltruhe bereits damals schon hart und dementsprechend nicht so einfach, den Fuß in die Tür zu bekommen. Als Häagen-Dazs (gehörte damals noch zu Pillsbury) versuchte, Ben & Jerry’s Pints daran zu hindern in die Supermärkte zu kommen, nahmen die Gründer die Sache entgültig selbst in die Hand.
“Wir waren der Auffassung, dass Pillsbury mit der Aktion gegen das Gesetzt verstieß", sagt Ben, "allerdings wussten wir auch dass ein Gerichtsstreit uns zu viel Geld und Zeit kosten würde. Unsere einzige Option war es also, durch unsere Fans und Medien Druck auf Pillsbury auszuüben. Also druckten wir den Slogan “What’s the Doughboy Afraid Of?” (Wovor hat der Junge mit dem vielen Geld Angst?) auf unsere Pints - zusammen mit einer 0800er Nummer als Doughboy Hotline. Jeder, der die Nummer wählte bekam ein Doughboy-Set, mit einem Protestschreiben an die Federal Trade Commission (Bundeskartellamt), den Vorstandsvorsitzenden von Pillsbury und einen Sticker."
Als die Medien Wind von der Sache bekamen wurde die Kampagne zu einer nationalen Angelegenheit und irgendwann gingen mehr als 400 Anrufe pro Woche in der Doughboy Hotline ein.
Und es funktionierte - Pillsbury zog sich zurück und hörte auf, Ben & Jerry's daran zu hindern, in die Kühltruhen zu kommen. Ein super Erfolg!
2008: Wenn Aktivismus Schief geht
Erinnert sich noch jemand daran, was Bedeutendes 2008 passierte? Nein, kein großes Sportereignis. Die Wahl! Jep, die, die uns den ersten Afro-Amerikanischen Präsidenten brachte!
Ben und Jerry waren schon immer große Kämpfer für die Demokratie und dass jeder eine politischen Stimme hat. 2008 luden wir jeden zu einem Eis in unsere Shops ein - dafür mussten sie uns nur den "I Voted" Sticker zeigen. Dabei war es uns ziemlich egal für wen sie stimmten. Es ging eher darum, dass sie überhaupt zu Wahl gingen und so ihrer Stimme Gehör verschafften."
Ziemlich schnell stellte sich allerdings heraus, dass es nicht so ganz legal war, Eis als Anreiz dafür zu nutzen, dass Menschen wählen gehen. Also mussten wir unser Angebot ein wenig verändern: jetzt gab es ein Eis umsonst für jeden, der mit einem Sticker in unseren Shop kam - ob der nun eine Verbindung zur Wahl hatte oder nicht, war dabei egal. Natürlich kamen einige super schlauen Menschen mit anderen Stickern vorbei, aber das war egal...alle bekamen ein Eis.
Weil wir gerade von Aktivismus sprechen. Steh' mit uns auf für One Sweet World!
2009: Wenn es um Eis geht, ist die Größe am Ende doch Entscheidend
Wenn Du einen Becher Ben & Jerry’s kaufst, dann weisst Du, dass es ein Pint ist. 16Oz oder 500ml oder 425g. Zweiunddreißig Löffel eben. Du verstehst schon. Als 2009 Häagen-Dazs ihren "Pint" von 16Oz auf 14Oz verkleinerte, erlaubten wir uns einen kleinen Spaß. “Wir wissen, dass viele Unternehmen in solch schwierigen wirtschaftlichen Zeiten einem enormen Druck ausgesetzt sind" sagten wir, "Und wir wissen, dass es vielen von Euch genauso geht. Darum sind wir der Meinung, dass Ihr mehr denn je einen ganzen Pint Eiscreme verdient." Ben & Jerry’s Fans auf der ganzen Welt erhoben damals aus euphorischer Solidarität ihren Löffel.
2012: Ben & Jerry’s Wird es Etwas zu Scharf
Wir sind sicherlich keine Fremden, wenn es darum geht die Grenzen des Geschmacks auszutesten - denk nur an Schweddy Balls und Karamel Sutra. Und wir freuen uns jedes Mal aus Neue wenn wir im Internet die Millionen von Parodien entdecken. Als allerdings ein paar Porno-Produzenten anfingen, Ben & Jerry's Sorten als Inspiration für ihre Filme nutzten mussten wir doch irgendwann eingreifen. Das Ergebnis ist, dass Du keine Peanut Butter Cups oder Chocolate Fudge Brownies in der entsprechenden Sektion der Videothek finden wirst.
2016: Ben und Jerry Werden Verhaftet
In einer Geschichte, die das Internet für mehrere Wochen dominieren sollte, gingen unsere Gründer für ihre Überzeugung auf die Straße. In Washington, DC nahmen Ben und Jerry an der Democracy Awakening week of action teil und wurden verhaftet - mit hunderten anderer Aktivisten. “Die Geschichte unseres Landes zeigt, dass hier nichts geschieht bis Menschen für ihre Überzeugung aufstehen und damit riskieren, verhaftet zu werden" sagte Ben kurz vor der Verhaftung.
Wir sind unglaublich stolz darauf, dass unsere Gründer für ihre Überzeugungen bereit sind, alles zu riskieren. Weil das woran sie glauben - dass Jeder eine Stimme in unserer Demokratie haben sollte - genau das ist, worauf unser Land basiert: eine Regierung für und von den Menschen.