Berlin, vergiss nicht Deine Menschlichkeit!
Ihr kennt uns als die bunte, chunky Eiscreme eures Vertrauens, aber das ist nur die halbe Wahrheit! Denn Ben & Jerry’s bedeutet auch 40 Jahre soziale Engagement. In den vergangenen Jahren haben wir uns lokal und global mit verschiedenen Kampagnen für die Rechte von Newcomern* eingesetzt, sei es das Resettlementprogramm, Start With A Friend oder mit unseren Freunden von der Ice Academy. Wir glauben, dass sich eine gesunde Gesellschaft durch Solidarität, Toleranz und Respekt aber vor allem Teilhabe aller auszeichnet. Darum erheben wir unsere Löffel für unsere Freunde von Sea-Watch und jedem einzelnen Menschen derzeit auf dem Rettungsschiff Sea Watch 3!
*Newcomer sind Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund
Was ist passiert?
Am 12. Juni hat die Sea-Watch 3 53 Menschen, unter ihnen 9 Frauen, 39 Männer, 2 Kleinkinder und 3 unbegleitete Minderjährige, gerettet. Das seeuntaugliche Schlauchboot befand sich in internationalen Gewässern, etwa 47 Seemeilen vor Zawiya, Libyen. Nun, nach über einem halben Monat auf hoher See wurde von der Europäischen Union immer noch keine Entscheidung getroffen, was nun mit den Insassen der Sea-Watch 3 passieren soll. Obwohl es bereits Städte beispielsweise in Deutschland gibt, welche angeboten haben, die Newcomer aufzunehmen, gibt es hierzu keinen politischen Beschluss.
Seit 2014 sind über 18.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken, allein letztes Jahr haben mehr als 2000 Menschen ihr Leben gelassen. Natürlich kann Seenotrettung nicht einzige Antwort auf die extreme Entwicklung der Fluchtbewegung der letzten Jahre sein, dennoch ist es die effektivste Art die humanitäre Krise im Mittelmeer einzudämmen. Wir dürfen nicht weiter zu schauen, sondern müssen unsere politischen Repräsentant*innen dazu aufrufen etwas an der Einwanderungspolitik Deutschlands und letzten Endes auch Europas zu ändern. Sea-Watch, SEEBRÜCKE und die anderen zivilen Seenotretter brauchen euren Zuspruch, um weder in Deutschland noch anderen europäischen Ländern kriminalisiert zu werden.
Die Seebrücke e.V. & Artikel 23
In Deutschland ist die Bewegung Seebrücke mit 64 teilnehmenden Städten das wichtigste Netzwerk um Menschen, Politikern, Aktivisten in den Städten die Chance zu geben, selbst zu entscheiden, ob sie bereit wären weitere Newcomer aufzunehmen. Denn am Ende ist es eine Frage von jeder und jedem Einzelnen von uns, ob er bereit ist aus Fremden Freunde zu machen. Aber eigentlich haben wir in Deutschland schon den Schlüssel dafür, ein Landesaufnahmeprogramm. Auch wenn es bis jetzt noch nicht zum Tragen gekommen ist, soll sich das jetzt ändern! Brandenburg hat sich nun als Pionier dazu bereit erklärt die Geretteten aufzunehmen. Wir hoffen, dass dieses Angebot nun in der Europäischen Kommission gehört wird und Berlin die nötigen Signale schickt.
Klar, das passiert gerade in Italien, dennoch trägt Deutschland eine Mitverantwortung. Lasst uns gemeinsam zeigen, dass wir diese Verantwortung tragen müssen und das auch wollen. Sea-Watch 3 & Kapitänin Rackete, wir sind stolz auf Euer Engagement und wir stehen voll hinter Euch!
Stehst Du auch hinter ihnen? Dann unterzeichne jetzt hier ihre Petition.
Für mehr Info’s schau doch mal auf der Seite von unseren Freunden Sea-Watch vorbei!